Donnerstag, 24. September 2015

Besserung in Sicht

Hei,

nach langer Abstinenz melde ich mich nun endlich wieder. Natürlich möchte ich euch nun eine Erklärung abgeben.
Auch wenn ich nicht sehr gerne darüber spreche habe ich in den letzten Monaten gelernt das ich das Thema nicht verschweigen sollte. Kurz nach meinem letzten Eintrag habe ich angefangen mich immer schlechter zu fühlen und es hat einige Zeit gedauert bis herauskam das das ganze, auch meine körperlichen Symptome, von meiner Psyche ausgingen. Anfangs war ich einfach erleichtert das es keine schlimme körperliche Krankheit ist, doch als ich dann die Diagnose bekam das ich in den Anfängen einer Depression stecke war das ein ziemlicher Schlag in den Magen.
Anfangs konnte ich mich zu nichts mehr durchringen. Auch nicht dazu mir helfen zu lassen. Ich wollte nichts und niemanden mehr sehen und habe mich immer mehr eingeigelt. Ich musste mich zwingen überhaupt arbeiten zu gehen und habe mich auch größtenteils von meinen Kolleginnen immer mehr abgekapselt.

Doch vor ein paar Monaten habe ich dann eingesehen das es so einfach nicht weitergehen kann.
Der Punkt war erreicht als ich realisiert habe das ich mich nicht einmal mehr bei meiner besten Freundin gemeldet habe und ich das nicht mal wirklich schlimm fand. Es war mir fast egal. Ich konnte mich einfach nicht aufraffen mein Handy in die Hand zu nehmen und ihr zu schreiben.
Erst als ein Konzert anstand für das wir schon seit langem die Karten hatten und ich mich gezwungen habe hinzugehen habe ich mich bei ihr gemeldet.
Als ich gemerkt habe das es mir gut tut mal mit jemandem zu sprechen habe ich gewusst ich muss was ändern.
Seit ein paar Wochen nehme ich nun Vitamin D (meine Depression kommt wahrscheinlich auch durch einen Vitamin D Mangel), benutze regelmäßig eine Tageslichtlampe und gehe an der frischen Luft spazieren. Wenn ich merke das mein Kopf zu voll ist und ich wieder zu viel über Dinge nachdenke male ich. Auch wenn es sich doof anhört, aber ich habe von meinem Arzt ein Buch bekommen (Malbuch für Erwachsenen) und es hilft. Es hilft abzuschalten da man sich nach kurzer Zeit nur noch darauf konzentriert.
Es geht zwar nur langsam voran, aber es bessert sich. Meine Müdigkeit verschwindet langsam und ich merke schon das die Phasen in denen ich mich nicht so schwermütig fühle ganz langsam länger werden. Das das ganze nicht von jetzt auf gleich besser ist ist klar, aber ich bin dankbar für jede Minute die es mir besser geht.

Ich schreibe das ganze nicht nur um mir das einfach mal von der Seele zu schreiben, auch wenn das auch ein Punkt ist,ich schreibe das ganze auch um auf dieses Thema ein wenig aufmerksam zu machen.
Wenn ihr merkt das ihr oder jemand in eurem Umfeld, sich immer mehr abschottet, scheut euch nicht davor ihn darauf anzusprechen und eure Hilfe anzubieten oder euch selber Hilfe zu holen. Denn wenn man einmal in diesem tiefen Loch drin ist kommt man da nicht mehr so leicht alleine raus.
Wenn meine beste Freundin und meine Mom mir nicht geholfen und zur Seite gestanden hätten weiß ich nicht wie tief ich mittlerweile drin wäre.
Bietet an zuzuhören wenn derjenige reden will, geht zu eurem Hausarzt und sprecht mit dem darüber, erzählt es eurer Familie. Wer nicht weiß wie es euch geht und was ihr vielleicht habt kann auch kein Verständnis dafür haben. Und Verständnis für den Betroffenen ist bei dieser Krankheit sehr wichtig. Denn dumme Sprüche, ob wissend oder unwissend, können einen nur noch mehr reinreißen.
Lasst abklären woher das kommt, denn es kann auch eine körperliche Ursache haben (wie wahrscheinlich bei mir). Viele haben unwissend einen Vitamin D Mangel und dieser lässt sich zum Beispiel gut behandeln. Lasst euch nicht unterkriegen, ich lasse es auch nicht.

In nächster Zeit werdet ihr also hoffentlich wieder mehr von mir hören.
Wer mag darf mir auch gerne auf Instagram unter pikku_myy689 folgen. Da gibt es jetzt auch wieder etwas mehr von mir.

Viel Kraft und einen schönen Tag,
Pikku Jas